Die Sucht jener, die zuvor täglich am Letten waren, blieb. Was die Rückführungen tatsächlich gebracht haben, ist umstritten. Beim Letten versammelte sich die grösste offene Drogenszene Europas. Der damalige Aargauer Gesundheitsdirektor Peter Wertli (CVP) sagte 1991 zum «Tages-Anzeiger»: «Wir sind nicht willens, zusätzliche Anreize für Drogenkonsum im Kanton zu schaffen.» Überlebenseinrichtungen würden von den politischen Instanzen auch nicht akzeptiert. Aber verhindern könne sie die Zirkulation letztlich nicht. Beitrag aus der «Tagesschau» vom 22. Die Polizei brachte ausserkantonale Süchtige, die sie in der offenen Szene aufgriff, zuerst ins Vermittlungs- und Rückführungszentrum Hegibach und ab August 1994 in die Kaserne im Zürcher Kreis 4. Die offene Drogenszene verlagert sich nach der Platzspitz-Schliessung in Zürich ins umliegende Quartier. Das vielschichtige Porträt einer jungen Drogensüchtigen – Acht Jahre lang dokumentierte Felix Karrer Ursulas verzweifelten Kampf ums Überleben. Von 1986 bis 1992 herrschte Ausnahmezustand in Zürich: Täglich tummelten sich bis zu 3000 Fixer auf dem Platzspitz. München 2016, 135366 Ursula Brunner hat die Drogenszene am Platzspitz und am Bahnhof Letten als Süchtige hautnah miterlebt. Im Kanton Zürich konnte rund die Hälfte der Gemeinden (51,6 Prozent) Angaben zu Spritzenabgabestellen machen, im Kanton St. Gallen sogar 68,3 Prozent. Ansätze einer offenen Szene im Aargau erstickte die Polizei im Keim, Fixerstübli oder andere Orte, an denen Süchtige geschützt konsumieren konnten, duldete man im Kanton nicht. Bis 1992 im Platzspitz-Park, dann bis zur Schliessung der Szene 1995 am Letten. Damit eine süchtige Person zurückgeschafft werden konnte, musste die Gemeinde der Rückführung zustimmen. 1995: Die offene Drogenszene am Letten wird geschlossen. Geschichtsstudentin Vera Baumann hat sich intensiv mit dem Thema Platzspitz beschäftigt. Juli 1994 zum Rückführungszentrum für Drogenabhängige in der Alten Kaserne in Zürich, «Allenfalls könnten wir zurückgeschobene Süchtige unbürokratisch mit Methadon behandeln, damit sie nicht mit dem nächsten Zug nach Olten oder Zürich fahren», sagte Stéphanie Mörikofer 1993 zum «Aargauer Tagblatt». Seither hat sich in der Stadt Zürich keine offene Drogenszene mehr gebildet, auch wenn es nach wie vor Süchtige gibt. Wie es zur offenen Drogenszene in Zürich kam und was damals wirklich passierte, zeigen wir im historischen Rückblick. Er beginnt kurz unterhalb des Stadtzentrums und des Platzspitz und erstreckt sich bis Wipkingen. Die elfjährige Mia (Luna Mwezi) zieht mit ihrer heroinsüchtigen Mutter Sandrine (Sarah Spale) aufs Land. Der Letten wurde am 14. Das Institut für Suchtforschung kam in einer Studie ebenfalls zum Schluss, dass in erster Linie die Schliessung der offenen Szene am Letten die Attraktivität der Stadt Zürich für auswärtige Drogenkonsumenten reduziert habe und kaum die Aktivitäten des Rückführungszentrum. In den ersten beiden Betriebsjahren des Rückführungszentrums in der Kaserne fanden 11'556 Zuführungen statt, wie eine Evaluation des Zürcher Instituts für Suchtforschung zeigt. Diese Zuführungen entfielen auf 3957 Personen aus 710 Gemeinden. Beitrag aus der SRF-Sendung «10vor10» vom 16. Der Platzspitz (damals Needle Park) wurde schnell immer Beliebter, da hier die Polizei die Drogensüchtigen in Ruhe liess. Weltweites Medieninteresse erregte die in den 1980er und 1990er Jahren behördlich tolerierte Anwesenheit von Drogensüchtigen aus ganz Mitteleuropa. Das Institut für Suchtforschung hat im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit untersucht, mit welchen konkreten Angeboten Drogenabhängigen in ihren Wohngemeinden geholfen wurde. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus. So soll es nie mehr werden: Fixer besetzen den Platzspitz für sich. Mit 1069 Zuführungen, verteilt auf 451 Personen, wies der Aargau – nach dem Kanton Zürich – die zweithöchste Zuführungsziffer auf. Die Verelendung war gross. Januar 1995. 21. Die Leiterin des Rückführungszentrums sagte zum «Aargauer Tagblatt», für einige sei die Rückführung «ein Schuss vor den Bug». Sie … Der Zürcher Platzspitz oder Needle Park war während der 1980er- und frühen 1990er-Jahre eine offene Drogenszene. Viele Süchtige sind unmittelbar nach der Rückführung in den Aargau wieder nach Zürich zurückgekehrt. Zeitzeugen erzählen dir in neun Videoclips von ihren Erlebnissen auf dem Platzspitz. Ausserdem gebe es aufgrund der dezentralen Struktur des Kantons keine eigentliche zentrale Drogenszene. Auf privater Ebene sind zwar verschiedene Angebote für Abhängige entstanden. Als junger Notfallarzt rückte er in den achtziger und neunziger Jahren immer wieder in die offene Drogenszene aus. 1993: Es bildet sich eine neue offene Drogenszene am stillgelegten Bahnhof Letten. Trennlinie ist die Quartiergrenze zwischen Wipkingen und Unterstrass bei der Kornhausbrücke. Diese Website benutzt Cookies. Ihnen fielen besonders die fehlenden Angebote im Bereich der Drogenabgabe, den Substitutionsprogrammen und den Spritzenabgabestellen auf. Auch die grassierende HIV-S… Im Februar 1995 räumte die Polizei auch diesen Ort. Der Film «Platzspitzbaby» läuft in den Schweizer Kinos. Im Gegensatz zu anderen Kantonen war das Hilfsangebot im Aargau deutlich schlechter. Der Aargau kümmerte sich damals aber lieber nicht um sein Drogenproblem. Die riesige offene Drogenszene in den Achtziger- und Neunzigerjahren zählt zu den grössten sozialen Katastrophen Zürichs und der Schweiz überhaupt. Im November 1991 traf sich diese Drogendelegation mit dem Namen «Projektorganisation offene Drogenszene Zürich» zu ihrer ersten Sitzung. Das sagen Politiker, Männer am Stammtisch und der damalige Wirt des «Adlers», dessen Sohn selbst in der offenen Drogenszene verkehrte. Erste Arbeitssitzung PODZ Die Geschichtsstudentin Vera Baumann hat sich intensiv mit dem Platzspitz beschäftigt. 1995 gelang der Stadt Zürich, woran sie beim Platzspitz 1992 gescheitert war: Die Auflösung der offenen Drogenszene. 25.11. Im Ausland sprach sich das schnell herum. Barbara Ludwig, Chefin des Rückführungszentrums, sagte 1994 zum «Aargauer Tagblatt», das Bewusstsein bei den Gemeinden sei mit der Verschärfung des Drogenproblems gewachsen. Die offene Drogenszene auf dem Platzspitz und am Letten in Zürich in den 80er und 90er Jahren waren Orte des Leidens, des Sterbens und der Gewalt. «Es ist wichtig, zurückzuschauen auf dieses Kapitel Schweizer Geschichte, und sich bewusst zu werden über den Wandel der Gesellschaft.», Platzspitz: Früher Drogenhölle, heute Erholungspark. Vor 25 Jahren wurde die offene Drogenszene am Letten geschlossen. Offene Drogenszene in Zürich - Mit Ursula Brunner bekam das Elend am Platzspitz ein Gesicht. «Ähnliche Hilfsangebote, wie sie Zürich anbieten kann, wären daher bei uns kaum möglich», sagte Peter Wertli. +41 44 953 35 35, Mail, Die offene Drogenszene in Zürich – ein Stück Schweizer Geschichte. Die räumliche Trennung bildet das Wasserkraftwerk Letten. Februar 1995 geräumt. Vor 20 Jahren wurde der Platzspitz geräumt. Willkommen auf der Plattform des Schulmaterials zum Film «Platzspitzbaby»! Die Zürcher Politik hatte sich Ende der 80er Jahre der Realität stellen müssen: Die Süchtigen lassen sich nicht vertreiben. Bis 2000 Menschen versorgten sich täglich mit Stoff; es wurde offen gedealt, gespritzt – und gestorben. Nach der Lettenschliessung landeten auch immer weniger ausserkantonale Süchtige im Rückführungszentrum. Infogram: Instanzen für die längerfristige Betreuung der Drogengebrauchenden, © Copyright 2010 – 2021, Aargauer Zeitung, Ein Aargauer brachte den Radsport wieder auf Kurs: «Ich hatte nicht wirklich etwas zu verlieren», Ein mutiertes Virus in England stellt Weihnachten auf den Kopf: Zwei Aargauer erzählen, Wucher-Handwerker treiben wieder ihr Unwesen – Aargauer Polizei warnt, «Läden so bald wie möglich wieder öffnen»: Politik und Wirtschaft machen Druck auf Aargauer Regierung, Zweite Impfstoff-Lieferung eingetroffen ++ Strafen für Krankenhäuser bei Impfverzögerung ++ Bäumle fordert Grosseinsatz der Armee, Einkaufstourismus kann teuer werden – was Sie wissen müssen, um keine Busse zu riskieren, Polizei schloss Tankstellen-Shop in Bad Zurzach – warum andere im Aargau offen bleiben durften, Knapper Impfstoff: Ärztepräsident Lareida kritisiert Bund und Kanton ++ 500 neue Fälle in drei Tagen. Anfangs Jahr hat uns der Film «Platzspitzbaby» wieder daran erinnert. Wer das Elend nicht mit eigenen Augen gesehen hat, auf den wirken die Bilder von damals surreal. In den 80er Jahren wurden die Drogensüchtigen von vielen Orten in der Stadt Zürich vertrieben. Oertle, Daniela: Räumliche Interventionen der Zürcher Stadtbehörden gegen die offene Drogenszene von 1989 bis 1995: Auflösung der Drogenszene und Überlagerung der städtischen Drogenpolitik mit der Asyldebatte. Heroinabhängige konnten sich Spritzen setzen, ohne festgenommen zu werden. Es wurde mit Drogen gedealt und konsumiert. 81 haben an der Befragung teilgenommen. Ab 1993 wurden sie in ihre Wohngemeinden zurückgeführt. Endstation Letten - Elend der Zürcher Drogenszene. Und er ist auch gut gemacht, keine Frage. Einer der Polizisten ist bis heute bei der Kantonspolizei Aargau im Dienst. Die Studie wurde 1996 publiziert. Nach der Schliessung des AJZ Reithalle im April 1982 bildet sich auf der Münsterplattform für längere Zeit erstmals eine offene Drogenszene. Es wird zwischen dem Oberen Letten und dem Unteren Letten unterschieden. Bilder von Menschen mit hochgekrempelten Ärmeln, die zwischen Abfall auf dem Boden sitzen und eine Vene für den nächsten Schuss suchen. Dadurch sollte die Stadt Zürich entlastet und eine angemessene Betreuung der Süchtigen durch ihre Wohnsitzgemeinden sichergestellt werden. Anfangs Jahr hat uns der Film «Platzspitzbaby» wieder daran erinnert. In Zürich verkehrten damals zahlreiche Süchtige aus dem Aargau. Erste offene Drogenszene in Zürich an der «Riviera» am Limmatufer beim Bellevue: Jugendliche rauchen zunächst vornehmlich Haschisch. Der Platzspitz (ursprünglich Platzpromenade) ist ein Park im Herzen Zürichs mit abwechslungsreicher Geschichte. Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden. Offene Drogenszene Bern (1990-1992) Ansammlungen von Drogensüchtigen im öffentlichen Raum gibt es in Bern seit Mitte der 1970er Jahre. Deren Auflösung war ein politischer Kraftakt, der Geschichte schrieb. [1] ERF Medien, Witzbergstrasse 23, CH-8330 Pfäffikon ZH, Tel. An der repressiven Haltung gegenüber Süchtigen änderte auch der Wechsel im Aargauer Regierungsrat nichts. Mit dem Ende der letzten offenen Szenen verschwand das Drogenelend allmählich aus der Öffentlichkeit. Jahrelang galt Zürich als Drogenmekka. Trotzdem komme es noch zu oft vor, dass aus einem Aargauer Gemeindehaus ins Rückführungszentrum gefaxt werde: «Stellt den Drögeler wieder auf die Strasse.», «Im äussersten Notfall steht der Zivilschutzbunker bereit »: Vier Drogenabhängige sollen nach der Lettenräumung 1995 zurück nach Gipf-Oberfrick. Anders als nach der Platzspitzschliessung verlagerte sich die Drogenszene an keinen anderen öffentlichen Platz. Die Aargauer Gemeinden würden in 66 Prozent der Fälle einer Rückführung zustimmen. Dort wurden sie maximal 24 Stunden festgehalten, um anschliessend in ihre Wohngemeinden zurückgeführt zu werden. Von: Ginger Hebel. «Die Änderung der Drogenpolitik war matchentscheidend», sagt Robert Neukomm heute. 1992: Der Platzspitz wird geschlossen. Der Konsum von Heroin wird darin als gesamtgesellschaftliches Problem dargestellt. Die Geschichte setzt bei der Auflösung der offenen Drogenszene in Zürich an. In den 80er- und 90er-Jahren pendelten täglich tausende Süchtige nach Zürich, um sich mit Stoff zu versorgen – darunter auch viele aus dem Kanton Aargau. Die Räumung war ein Misserfolg, weil die Szene sich einfach verlagerte. Meine Mama ist dement und weiss nicht, wer ich bin, Unterrichtsmaterial zum Film «Platzspitzbaby». Fünf Jahre zuvor hatte die Stadt Zürich die offene Drogenszene im Oberen Letten neben dem Platzspitz geräumt. Bald beginnt das Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Im Kanton Zürich wurde der Aargau für seine Haltung kritisiert. Niemand wollte die Drögeler vor seiner Haustüre. Stadträtin Emilie Lieberherr verschafft sich ein eigenes Bild. Inhalt Treffen auf dem Platzspitz - Kein Junkie mehr – aber lebenslang süchtig. Infogram: Auswirkungen der Lettenschliessung in den Gemeinden. Infogram: Zugang zu Drogenhilfseinrichtungen in den Gemeinden des Kantons Aargau. In Zürich boten sich Anfang der 90er Jahre apokalyptisch wirkende Szenerien: Die offene Drogenszene. Vor 25 Jahren wurde die offene Drogenszene am Letten geschlossen. Es wurde jahrelang ein Standort für eine kantonale Drogenklinik gesucht. Allerdings hätten nur 0,7 Prozent der Süchtigen, die im August und September 1994 in der Kaserne betreut wurden, eine Therapie begonnen. Das Projekt scheiterte jedoch am Widerstand der Gemeinden. Platzspitz in Zürich | (c) Roland zh/Wikipedia. Damit liege die Vermittlungsquote im interkantonalen Vergleich über dem Durchschnitt. 12.11. der Stadtrat genehmigt Projektorganisation offene Drogenszene Zürich (PODZ). Die offene Drogenszene am Platzspitz und später am stillgelegten Bahnhof Letten in Zürich – ein Kapitel der Schweizer Geschichte, welches wir gerne vergessen würden. Von 1992 bis 1995 gab es auf dem stillgelegten Bahnhof Letten in Zürich eine offene Drogenszene.

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